Wenn Eltern sich trennen …
Wie das magische Weltbild von Kindern ihre Sicht auf Scheidungen prägt und warum es so wichtig ist, Schuldgefühle zu verhindern
Eine Trennung ist nicht nur für euch, liebe Eltern, sondern auch für eure Kinder eine tiefgreifende Veränderung, die viele Fragen, Unsicherheiten und Ängste auslöst. Während ihr euch auf einen neuen Lebensabschnitt vorbereitet, versuchen eure Kinder, die Situation in ihrer eigenen, kindlichen Welt zu verstehen. Für sie ist die Realität oft magisch und voller Fantasie, in der sie auf ihre ganz eigene Weise Erklärungen finden.
Das magische Weltbild eurer Kinder – und wie es sie beeinflusst
Kinder leben in einer Welt, in der Gedanken und Wünsche eine große Rolle spielen. In ihrer kindlichen Fantasie glauben sie, dass ihre Gefühle und Gedanken direkte Auswirkungen auf das Geschehen um sie herum haben. Vielleicht ist dein Kind wütend auf einen Elternteil und wünscht sich, dass dieser verschwindet – und plötzlich kommt es zur Trennung. In der magischen Sichtweise des Kindes entsteht der Glaube: „Habe ich das verursacht?“
Ein einfühlsames Beispiel dafür bietet das Buch „Jakob kann zaubern“ von Ute Steffens und Tine Schulz. Jakob, der Protagonist, erlebt genau dieses magische Denken und glaubt, durch seine Gedanken und Wünsche die Realität beeinflussen zu können. Das Buch zeigt liebevoll, wie Kinder oft die Welt auf magische Weise interpretieren
Neuropsychologische Einblicke: Warum Kinder Trennungen anders verarbeiten
Vielleicht hast du schon bemerkt, dass dein Kind Zusammenhänge herstellt, die dir als Erwachsene*r unlogisch erscheinen. Das liegt daran, dass das kindliche Gehirn noch nicht vollständig entwickelt ist. Neuropsychologisch betrachtet sind die Verbindungen, die für rationales Denken notwendig sind, bei Kindern noch im Aufbau. Sie vermischen daher oft ihre Gefühle und Fantasien mit der Realität.
In Trennungssituationen kann dies dazu führen, dass Kinder glauben, sie hätten die Trennung durch ihre Gedanken oder Handlungen verursacht. Für sie ist die Welt magisch, und das bedeutet, dass sie eine gewisse Kontrolle über die Geschehnisse um sich herum empfinden.
Nimm die Gefühle deines Kindes ernst
Diese magische Sichtweise kann dazu führen, dass sich dein Kind für die Trennung verantwortlich fühlt. Es ist jetzt besonders wichtig, die Ängste, Sorgen und Verhaltensänderungen deines Kindes wahrzunehmen. Vielleicht wird es ruhiger, zieht sich zurück oder zeigt ungewohnte Wutanfälle. Diese Verhaltensweisen sind oft Ausdruck des inneren Kampfes, den das Kind mit der neuen Situation führt.
Schaffe einen sicheren Raum für Gespräche
Achte darauf, dass dein Kind sich in deiner Nähe sicher und geborgen fühlt, um über seine Gefühle zu sprechen. Zeige ihm Verständnis und Geduld, indem du ihm regelmäßig Zeit und Raum gibst, ohne Druck. Stelle abends beim Zubettgehen altersgerechte, offene Fragen wie: „Wie fühlst du dich heute?“ oder „Möchtest du mir erzählen, was dich beschäftigt?“ Das gibt deinem Kind die Möglichkeit, sich mitzuteilen und zeigt ihm, dass seine Gefühle ernst genommen werden. Benutze bei einem jungen Kind, vertraute Begriffe und Beispiele: „Weißt du, wie du manchmal traurig bist, wenn dein Lieblingsspielzeug kaputtgeht? Mama und Papa sind jetzt auch traurig, aber wir passen trotzdem gut auf dich auf.“
Bleibe emotional präsent und beruhigend
Kinder brauchen in unsicheren Zeiten besonders viel Nähe und Beständigkeit. Halte körperliche und emotionale Verbindung durch Umarmungen, gemeinsames Spielen oder Kuscheln aufrecht. Zeige deinem Kind, dass du auch in stürmischen Zeiten an seiner Seite bist. Wenn es ungewohnte Gefühle wie Wut oder Traurigkeit zeigt, erinnere es daran, dass diese Gefühle normal sind: „Ich sehe, dass du traurig oder wütend bist. Das ist okay.“
Zeige deinem Kind bedingungslose Liebe
In dieser schwierigen Zeit braucht dein Kind vor allem eines: das Gefühl, bedingungslos geliebt zu werden. Vielleicht hat es Angst, dass es jetzt, da Mama und Papa sich trennen, nicht mehr geliebt wird. Gib ihm Sicherheit, indem du deine Liebe immer wieder zeigst – durch liebevolle Worte, Umarmungen und gemeinsame Zeit.
Kleine Gesten, wie ein gemeinsames Spiel, Bücher anschauen oder Kuscheln, helfen deinem Kind zu spüren, dass es weiterhin einen festen Platz in deinem Herzen hat. Diese emotionale Sicherheit ist ein wichtiger Anker, der deinem Kind hilft, die Trennung zu verarbeiten.
Die Eltern sind kein Paar mehr – bleiben aber ein Team
Auch wenn es schwer ist: Als Eltern seid ihr weiterhin ein Team. Euer Kind braucht die Gewissheit, dass ihr, auch wenn ihr nicht mehr zusammenlebt, weiterhin für es da seid. Gerade in Trennungsphasen sind Stabilität und Verlässlichkeit von größter Bedeutung. Es ist wichtig, dass ihr bei wichtigen Entscheidungen – Themen, wie Kindergarten oder Schule – eure gemeinsame Verantwortung als Eltern zeigt.
Stellt euch vor, euer Kind sieht, wie ihr auch nach der Trennung noch zusammenarbeitet und ein „Elternteam“ bildet. Diese Zusammenarbeit stärkt das Vertrauen des Kindes und gibt ihm die nötige Sicherheit, dass es nicht zwischen zwei Fronten steht. Hier ist es wichtig, dass ihr euch an eure gemeinsamen Vereinbarungen und Verabredungen haltet. Dies gibt dem Kind Verlässlichkeit, Vertrauen und Sicherheit.
Gib deinem Kind die Sicherheit, die es jetzt braucht
Für dich mag die Trennung schmerzhaft und verwirrend sein, doch für dein Kind ist sie noch schwerer zu verstehen. Indem du die magische Sichtweise deines Kindes berücksichtigst, seine Gefühle ernst nimmst, ihm bedingungslose Liebe zeigst und als Elternteam agierst, schenkst du deinem Kind die emotionale Sicherheit, die es jetzt so dringend braucht.
Falls du Unterstützung in dieser sensiblen Phase brauchst, zögere nicht, dir Hilfe zu holen. Ein Familiencoach kann dir helfen, die Bedürfnisse deines Kindes besser zu verstehen, klare Kommunikation zu schaffen und sicherzustellen, dass dein Kind sich geliebt und geborgen fühlt. Du musst diesen Weg nicht alleine gehen.
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Ich wünsche dir viel Freude und einen wohligen Tag, mit wunderbaren Erlebnissen.
Von Herzen grüße ich dich, Gudrun
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